Transportversicherung

Auf Transportwegen sind Güter einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt. Sowohl Empfänger als auch Versender müssen komplexe Fragestellungen durch unterschiedliche Transportmittel und Transportwege und unterschiedliche Lieferbedingungen (Straße, Schiene, Fluss, See, Flugzeug / Incoterms) im Vorfeld intensiv prüfen:
Wer trägt wo, welche Transportgefahren? Wer haftet für welche Schäden?
Wie setze ich Regresse durch?

Denn grundsätzlich steht es den Handelspartnern frei, wie sie die Transportgefahr unter sich aufteilen. Im internationalen Handel ist die Regelung durch Incoterms üblich. Unser BGB sieht grundsätzlich die Gefahrtragung durch den Käufer vor (vgl. § 447 BGB).

Hinzu kommt: Die Haftung von Spediteuren, Frachtführern und Lagerhaltern ist begrenzt. Teilweise ist keine Haftung gegeben (z.B. für unabwendbare Ereignisse wie Naturkatastrophen), oder die Höhe der Haftung dieser Verkehrsträger reicht oft nicht aus (Begrenzung gem. Gesetz bzw. AGB).


Eine eigene Transportversicherung bringt erhebliche Vorteile

Produzierende Betriebe als auch reine Handelsunternehmen können mit einer eigenen Warentransportversicherung erhebliche Vorteile gegenüber der Versicherung über den Transporteur erzielen.

 Die Versicherungskosten für Transporte lassen sich meist halbieren, bei gleichzeitiger Verbesserung der Versicherungssituation (vgl. unten „Vorteile gegenüber der Versicherung über die Spedition“).

Mit einer Warentransportversicherung besteht Versicherungsschutz für sämtliche Transporte mit eigenen und fremden Transportmitteln. Sie bietet eine Allgefahrendeckung und erstreckt sich somit auf alle Gefahren, denen die Waren während der gesamten Dauer des Transportes ausgesetzt sind, einschließlich aller transportbedingten Lade- und Lagervorgänge. Ausnahme bilden die „Standardausschlüsse“.

Geleistet wird bis zum tatsächlichen Warenwert der Sendung, unabhängig von der begrenzten Haftung des Transporteurs.

Für Transportschäden kann oftmals ein Dritter haftbar gemacht werden. Jedoch zeigt die Erfahrung, dass auf diesem Weg nur in wenigen Fällen ausreichend Ersatz zu erlangen ist, denn die Haftung der Verkehrsträger ist dem Grunde und der Höhe nach stark eingeschränkt. Oft ist der Schadenverursacher nicht greifbar oder ohne ausreichenden Versicherungsschutz oder sogar zahlungsunfähig. Die Vorgänge sind meist schwierig und langwierig (durch viele Beteiligte am Transport, unterschiedliche Transportmittel, unterschiedliche Gesetze), setzen besondere Kenntnisse des Verkehrsrechts voraus und kosten erheblich Arbeitszeit.

Durch eine Transportversicherung werden die unüberschaubaren Risiken in kalkulierbare Kosten umgewandelt. Der Kunde erhält eine maßgeschneiderte Police für seine individuellen Bedürfnisse und dadurch, bei gleichzeitigem Einsatz eines fachkompetenten und erfahrenen Versicherungsmaklers, eine schnelle und zufriedenstellende Schadenabwicklung.


Vorteile gegenüber der Versicherung über die Spedition

(Verkehrsträgerhaftung und Schadenversicherung):

  • Prämienvorteile, da das individuelle Transportrisiko des Versicherungsnehmers erfasst wird und die Verwaltungskosten der Spedition für die Transportversicherung entfallen.
  • Der Versicherungsnehmer und sein Versicherungsmakler „kennen“ den Versicherer und die Police (Versicherungsumfang, Ausschlüsse, Selbstbehalte) und werden vom Versicherer als Kunde behandelt.
  • Schäden werden unabhängig von der Ersatzpflicht des Beförderungsunternehmens ersetzt.
  • Bonitätsrisiko der Spedition entfällt (Versicherungsprämie und Schadenzahlungen laufen über die Spedition)
  • Alle, mitunter schwierigen und langwierigen, Regresse werden vom Versicherer durchgesetzt.
  • Fester, kalkulierter Kapitalaufwand für den Versicherungsnehmer
  • keine Deckungslücken, z.B. beim Beladen

Bereits im Umfang von Standardprodukten besteht häufig auch Versicherungsschutz für

  • Messen und Ausstellungen
  • Musterkollektionen
  • Reisegepäck
  • Transporte von Investitionsgütern
  • Transporte von Arbeitsgeräten
  • Transporte zu Servicezwecken
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