So oder so ähnlich dürfte sich die Auskunft aller Gewerbe- und Industriemakler auf die Anfragen der Messeaussteller unter den Mandanten anhören.
Von der Ausbreitung des Coronavirus sind nicht nur Messen in Asien betroffen. Auch in Europa. Aktuell prominenteste Beispiele dürften die Touristikmesse ITB Berlin und die Leipziger Buchmesse sein. Unsere aktuelle Recherche ergab zwar, dass rund 80% der betroffenen Messen verschoben und dem entsprechend 20% abgesagt werden, es ist aber noch ungewiss, ob der betriebswirtschaftliche Schaden eines Ausstellers sich durch eine Verschiebung wesentlich verringert.
Die in den vergangenen Wochen bei uns eingehenden Anfragen machen deutlich, dass für einen mittelständischen Produktionsbetrieb die Kosten für die Teilnahme an einer Messe in der Regel deutlich über 100.000 EUR liegen. Die Messeveranstalter können für einen Ausfall nicht haftbar gemacht werden (es fehlt i.d.R. an einem Verschulden) und von den Veranstaltern haben, laut Spezialisten, nur ca. 15% eine Ausfallversicherung und darüber hinaus lediglich 1% einen Pandemiedeckungsbaustein. Den gab es noch bis vor einigen Wochen gegen Prämienaufschlag zu kaufen. Aber da war Corona nur als mexikanische Biermarke bekannt. Mittlerweile haben die wenigen Anbieter für Neugeschäft ein Zeichnungsverbot, sowohl für die Veranstalter- als auch für die Ausstellerdeckung, verhängt.
Wer sich ein wenig mit Betriebswirtschaft befasst, dem ist klar, dass den Ausstellern die weitaus höheren Kosten durch die entgangenen Aufträge (wegen Messeabsage oder -verschiebung) und die sonstigen Umsatzeinbußen entstehen dürften, die durch die Pandemie verursacht werden.
Frank Tengler -Marx