Bitcoin & Co. oder doch Libra? – Ein kleiner Ausflug in die Kryptowährung als Kapitalanlage

In den vergangenen Monaten legte der Bitcoin eine beachtliche „Kursrallye hin“. Aufgrund des deutlichen Kursanstiegs sprechen einige Euphoriker schon (irreführender Weise) vom digitalen Gold. Zeit, das Thema in unserem Blog einmal kurz zu beleuchten.

Bitcoin ist eine rein digital existierende Währung, die weder, wie unsere staatliche Währung, mit Gold hinterlegt ist, noch von einer Zentralbank kontrolliert wird und eignet sich somit auch ausschließlich als „Gelegenheitszahlungsmittel“ im Internet und neuerdings als spekulative Depotbeimischung.

Der Kurs des Bitcoin ist sehr volatil (schwankend), ein Investment darin hoch spekulativ. Die „niedrige Korrelation mit den traditionellen Anlageklassen1“ (d.h. der Kurs fällt nicht unbedingt, wenn die Aktien- oder Rentenkurse fallen) sowie mögliches künftiges Gewinnpotential machen eine Anlage für stressbewährte Anleger überlegenswert. Sicher sind jedoch nur künftige Kurskorrekturen oder gar Kurseinbrüche.

Neben dem Bitcoin als prominente und dominierende Kryptowährung existieren weitere Coins, wie z.B. Ethereum, Bitcoin Cash, Ripple, Dash, etc. In einer Analyse von Doktoranten der Hamburg Scholl of Business Administration „[…] wurde festgestellt, dass es unter den Kryptowährungen tendenziell positive Korrelationen gibt, d.h. wenn der Bitcoin steigt, ist es wahrscheinlich, dass im Mittel andere Kryptowährungen auch steigen. Es ist aber zu beachten, dass dies nicht für alle Kryptowährungen gilt, […] Anleger sollten sich auf die großen und bekannten Kryptowährungen beschränken, […]“1

Ebenfalls sehr populär, jedoch mit deutlich höherem Unruhepotential für die Finanzminister und Notenbanker ist eine Initiative des Tech-Riesen Facebook. „Der Trend zum digitalen Bezahlen war Anlass für den Tech-Riesen Facebook, über die Herausgabe einer eigenen, digitalen Währung nachzudenken, nämlich Libra. Sie soll laut Facebook eine feste Anbindung an offizielle Währungen haben und nicht, wie der Bitcoin, komplett losgelöst sein von Notenbanken. Damit versetzte Facebook die Märkte in Wallung. Es formte sich eine Allianz, die die Währung Libra unterstützen wollte.

Diese bröckelt zwar wieder mit der Ankündigung von Paypal, Libra künftig doch nicht mehr zu unterstützen, wenn Facebook diese Währung einmal einführen sollte. Das ein privates Unternehmen einfach so eine eigene Währung ankündigt, sorgte bei vielen Regierungen quer über den Globus allerdings für Sorge.“2

Die gute Nachricht für Anleger, die kein Risiko scheuen, seit diesem Jahr fallen Kryptowerte als Finanzinstrumente sowie die Verwahrung von Kryptowährungen unter das deutsche Kreditwesengesetz (KWG) und sind somit durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) genehmigungspflichtig und beaufsichtigt. Der erste ETC (Exchange Traded Cryptocurrency) auf den Bitcoin ist seit Juni 2020 an der Deutschen Börse / Xetra handelbar.

„In der o.g. Untersuchung der Doktoranten war eine Beimischung von ca. 1% des Portfolio-Gesamtwertes eine sinnvolle Zielgröße.“1 Bei solch niedrigen Beimischungsverhältnissen drängt sich die klassische Frage aus dem Thekenverkauf des Lebensmittelfachhandels auf: „Darf es auch ein bisschen mehr sein?“

Alle, die sich für den Bitcoin bereit fühlen, erhalten bei uns eine professionelle, faire und unabhängige Beratung.

Frank Tengler-Marx

 

 

 

 

 

 

 

 

 


1 Prof. Dr. Peter Scholz, Hamburg School of Business Administration, procontra online v. 21.08.2020, “Anleger sollten sich auf die großen und bekannten Kryptowährungen beschränken”

2 Philip Kaleta, Business Insider Deutschland v. 16.10.2019, „Libra und Co.: Weltgemeinschaft will die Zukunft des Geldes nicht Tech-Konzernen überlassen“

zurück
Menü